
Von der Qual zur Wahl: Meistere die Themenfindung für deine Abschlussarbeit
Mehr als ein Viertel der MBA-Absolvent:innen* geben an, dass die Themenfindung die größte Herausforderung bei der Erstellung des Exposés und der Masterthesis war. Diese Statistik unterstreicht die Bedeutung einer strukturierten Herangehensweise an die Themenwahl.
(*gemäß der ELG Absolvent:innen-Umfrage 2024 mit 305 Teilnehmenden)

Die Masterarbeit ist ein zentraler Bestandteil jedes Studiums und bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit einem spezifischen Thema auseinanderzusetzen. Doch bevor es an die Recherche und das Schreiben geht, steht eine der größten Herausforderungen an: die Themenfindung.
Schritt 1: Interessensbereiche abstecken
Ein gutes Thema für die Masterarbeit sollte einerseits dein Interesse widerspiegeln und andererseits auch einen Mehrwert für die Forschung und Praxis bieten.
Überlege dir, welche Themen dich im Laufe deines Studiums besonders interessiert haben und wie du diese mit deinen bereits vorhandenen Fähigkeiten und Fachkenntnissen verknüpfen kannst. Überlege dir, ob es ein Thema gibt, das für dein Unternehmen von praktischem Nutzen sein kann.
📌 Besonders im MBA-Fernstudium bietet sich die Möglichkeit, die Masterarbeit mit einem Unternehmen zu verknüpfen. Dies bringt den Vorteil, dass du praxisnahe Einblicke und Daten für deine Arbeit hast.
📌 Tipp: Ein Thema, das zu deinen beruflichen Ambitionen passt, kann dir die Weichen für die Zukunft stellen und dir langfristig Vorteile bringen – sei es bei Bewerbungen oder der Positionierung als Expert:in in deinem Fachbereich.
Wie du mit der Ideenfindung startest
Ein Mind-Map (z.B. mit Miro) kann helfen, Gedanken zu strukturieren und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Themenbereichen zu erkennen. Schreibe dein grobes Interessensgebiet in die Mitte und verzweige Unterthemen, spezifische Fragestellungen und Probleme, die dir einfallen.
💡 Inspirationsquelle für die Themenfindung
- Inhalte aus deinem Studium – Themen aus Lehrveranstaltungen, die dich besonders interessiert haben
- Blogbeiträge von Softwareanbietern und Fachmagazinen, die Einblicke in aktuelle Trends und Case Studies geben. Z.B.: Harvard Business Review, Statista
Nutze KI, um Themenideen zu generieren, Forschungslücken zu identifizieren oder vorhandene Fragestellungen weiterzuentwickeln. Du kannst z.B. gezielt nach aktuellen Forschungsthemen in bestimmten Bereichen suchen.
Schritt 2: Themen priorisieren
Dein Mindmap kannst du anhand folgender Fragestellungen priorisieren:
✔ Welches Thema interessiert mich am meisten? Du wirst dich monatelang damit beschäftigen – wähle ein Thema, das dich wirklich fasziniert.
✔ Welche Themen haben eine hohe Relevanz? Gibt es aktuelle gesellschaftliche oder wirtschaftliche Entwicklungen dazu?
✔ Wie praxisnah ist das Thema? Ist es für Unternehmen, Branchen oder Wissenschaft relevant?
✔ Welche Themen haben Potenzial für deine Karriere? Kann das Thema dir einen Vorteil in deiner beruflichen Zukunft bringen?
📌 Tipp: Markieren 3-5 potenzielle Themen, die für dich am vielversprechendsten erscheinen.
3. Literatur und Machbarkeit prüfen
Ein Thema kann noch so spannend sein – wenn es nicht ausreichend wissenschaftliche Literatur oder Daten dazu gibt, wird die Arbeit zur Herausforderung. Daher ist es essenziell, vorab eine erste Literaturrecherche durchzuführen und dir zu überlegen, ob das Thema im verfügbaren Zeitrahmen zu bewältigen ist.
📚 Gibt es ausreichend Studien, Fachartikel und Bücher zum Thema?
Eine fundierte Masterarbeit basiert auf wissenschaftlich geprüften Quellen, wie Peer-Reviewed Journals, Fachbüchern und Konferenzbeiträgen. Um sich einen Überblick zu verschaffen, können folgende Datenbanken und Plattformen hilfreich sein:
- Fachzeitschriften & Konferenzen: Werfe einen Blick in die Top-Journals deines Fachbereichs. Das kann wertvolle Erkenntnisse zu relevanten Studien bringen
- (Online) Bibliothek deiner Fachhochschule
- Wissenschaftliche Journals und E-Books: z.B. SpringerLink, Wiley, Taylor & Francis
- Google Scholar: Akademische Artikel mit direktem Zugriff auf Open-Access-Publikationen
- Datenbanken für Peer-Reviewed-Artikel: z.B. ScienceDirect, JSTOR, EBSCOhost
📊 Sind benötigte Datenquellen zugänglich oder realistisch zu erheben?
Falls du dich für eine qualitative Methode wie Experteninterviews oder Fallstudien entscheidest, musst du sicherstellen, dass du Zugang zu relevanten Interviewpartnern hast. Frag dich, ob es Expert:innen gibt, die bereit sind, mit dir über das Thema zu sprechen und ob die gewonnen Daten aus den Interviews geeignet sind, um deine Forschungsfrage fundiert zu beantworten.
Falls du eine quantitative Methode wie eine Umfrage oder statistische Analyse nutzen möchtest, solltest du dir vorab Gedanken über deine Stichprobe (klar definierte Zielgruppe, genügen Teilnehmende für aussagekräftige Umfrage) machen.
Schritt 4: Von der Idee zum Exposé

Sobald du 2-3 mögliche Themen konkretisiert hast, geht es darum, erste Forschungsfragen zu entwickeln. Überlege dir dabei, welche sich am besten bearbeiten lassen. Die Forschungsfrage ist das Herzstück jeder wissenschaftlichen Arbeit. Sie gibt den Rahmen vor, definiert den Untersuchungsgegenstand und bestimmt die Methode, mit der du dein Thema bearbeitest.
Der nächste Schritt ist das Verfassen des Exposés, in dem du die Forschungsfrage(n), die geplante Methodik, den theoretischen Rahmen und den Zeitplan deiner Masterarbeit strukturiert darlegst. Im nachfolgenden Video werden Thematiken rund um das Exposé beziehungsweise die Dispostion vom wissenschaftlichen Team der E-Learning Group ausführlicher erklärt. Du erhältst hilfreiche Inputs zu:
- Themenfindung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Forschungsfrage
- Forschungsmethodik
- Grobgliederung
Fazit: Der Weg zum Erfolg
Die Wahl des richtigen Themas ist entscheidend für eine erfolgreiche Masterarbeit. Setze auf Relevanz, persönliche Interessen, eine klare Fragestellung und eine praxisnahe Ausrichtung. Nutze zudem die Möglichkeit, dein Thema mit einem Unternehmen zu verknüpfen und führe eine gründliche Vorrecherche durch.
Viel Erfolg bei der Recherche und dem Schreiben deiner Abschlussarbeit!

Autorin: Marina Semmler, MBA
